Versicherungsmantel als Rendite-Booster: Tariftest Baloise Best Invest 2025
Bei der Geldanlage denken viele zunächst an Depots, ETFs oder Immobilien. Doch unter bestimmten Umständen kann es sinnvoll sein, ein Investment im Versicherungsmantel zu tätigen. Hierbei ist es jedoch wichtig, nicht das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: das tatsächliche Anlageportfolio. Eine Anlageentscheidung sollte niemals getroffen werden, um Steuern zu sparen. Erst nach der Entscheidung, dass investiert werden soll, lohnt es sich, dediziert auf die Frage zu schauen, wie genau investiert wird.
Betrachtet man Steuern als einen Kostenfaktor, sind diese letztlich der größte Teil der Gesamtkostenbelastung. Und diese gilt es möglichst gering zu halten, wenn man als Anleger eine gute Netto-Rendite erzielen möchte. Dass Steuern natürlich auch einem Zweck zur Finanzierung des Staatshaushalt dienen, steht außer Frage. Jedoch haben Steuern immer auch ganz wesentlich eine Lenkungsfunktion, das Verhalten von Konsumenten und Investoren zu beeinflussen. In diesem Sinne ist es ratsam, nicht gegen die "Absicht" des Gesetzgebers zu arbeiten, sondern mit ihr.
Investment-Vehikel: Rentenversicherung
Während viele Versicherungsvermittler lautstark mit Basis- und Riesterrenten werben mit dem Versprechen, 42% der gezahlten Beiträge vom Finanzamt zurückzubekommen, macht oft die Form der privaten Rentenversicherung am meisten Sinn. Die eingezahlte Anlagesumme kann zwar nicht unmittelbar steuerlich geltend gemacht werden. Dafür bleibt die Geldanlage bis zur Auszahlung im Versicherungsmantel komplett steuerfrei.
Ich erkläre sie gerne in ihrer Funktionsweise als "Mini-Holding".
Gerade bei einer langfristigen Geldanlage müssen gelegentlich Fonds ausgetauscht werden: Sei es weil eine Fondsgesellschaft einen Fonds schließt (wie zuletzt beim ETF MSCI World vom Anbieter Amundi passiert) oder auch einfach die Anlagestrategie geändert werden soll. Auch beim Rebalancing werden im freien Depot Kapitalerträge realisiert, die sofort in Steuerpflicht kommen, ohne vollständig weiter im Zinseszins für den Anleger arbeiten zu können.
Kosten bei Rentenversicherungen
Arbeitet man mit solchen Versicherungsmänteln, ist es essentiell, die Produktkosten möglichst gering zu halten - jedoch ohne dass die Produktqualität leidet. Im Falle von Rentenversicherungen liegt die insbesondere in der Fondsauswahl. So ist ein günstiger Versicherungsmantel mit schlechter Fonds schnell nachteilig - denn wird wenig Rendite erzielt, bringt auch der Steuerspareffekt weniger.
Einschub "Nettopolicen"
Als Honorar-Makler arbeite ich gern mit provisionsfreien Produkten. Hierbei wird die Vergütung der Beratung und Produktvermittlung nicht verdeckt vom Anbieter eines vermittelten Produkts aus der eingezahlten Anlagesumme an den Makler abgeführt, sondern findet transparent direkt zwischen Berater und Kunde statt. Vorteil daran: es gibt einen spezialisierten Produktanbieter, der eine Rentenversicherung mit 9000 Fonds und ETFs zur Auswahl anbietet - jedoch nur als Honorartarif, nicht als Provisionstarif. Mehr Informationen dazu gebe ich gern im Erstgespräch.
Doch nicht immer ist ein Honorar-Tarif gewünscht. Daher behalte ich auch den Markt der Provisionstarife genau im Auge. Aktuell ist meine Empfehlung hier die HDI CleverInvest. Da in 2024 das Stimmrechtsverhalten der Fondsgesellschaft UBS, die ich im Anlageportfolio der HDI stark einsetze, hinsichtlich Nachhaltigkeit nachgelassen hat, nehme ich das zum Anlass, den neuen Tarif der Baloise zu prüfen. Und das öffentlich, für dich zur Einsicht, wenn du selbst vor dem Abschluss einer Rentenversicherung stehst oder einen bestehenden Vertrag hinterfragst - oder einfach die Qualität meiner Arbeit als Anlageberater prüfst:
Kosten einer Rentenversicherung: Alpha, Beta, Gamma, Kappa

Um Vergleichbarkeit herzustellen, müssen die absoluten Kosten in prozentuale umgerechnet werden. Für das Beispiel eines 45-Jährigen mit 800€ monatlicher Sparrate und 12.000€ Zuzahlung zu Vertragsbeginn finden wir bei meiner bisherigen Tarifempfehlung (für ein Portfolio aus Aktien- und Anleihenfonds) folgende Kennwerte:
Alpha: 2,37 %
Beta: 8,7 %
Gamma: 0,2 % p.a. (gedeckelt bei 148.800 € Vertragsguthaben)
Kappa: 0 € p.a.
Im Anlageportfolio sind 290 Fonds, davon 32 ETFs, auswählbar - neben ETFs von den amerikanischen ANbietern iShares(Blackrock) und Vanguard, gibt es auch diverse ETFs von der UBS aus der Schweiz. Blackrock und Vanguard kommen für die meisten meiner Kunden nicht infrage wegen ihrer nachweislich schlechten Stimmrechtnutzung bei Nachhaltigkeitsthemen auf den Hauptversammlungen der investierten Unternehmen. Die UBS hatte bis 2023 immer Zustimmungsquoten von >80% (2023 83%).
Wie sieht es aus beim Baloise Best Invest FRN 25?
Alpha: 2,38 %
Beta: 7,7 %
Gamma: 0,15 %* (gedeckelt bei 320.400 € Vertragsguthaben, *um 50% reduziert mit aktuellen Überschüssen (nicht garantiert))
Kappa: 0 € p.a.
Durch die geringeren Beta-Kosten, die vom Beitrag abgezogen werden, ist die Baloise besonders für Kurzläufer tatsächlich etwas günstiger. Bei Langläufern, insbesonders wenn als Entnahmestrategie nicht die lebenslange Verrentung, sondern die selbstgemanagede Entnahme (meine klare Empfehlung) gewählt wird macht sich die späte Deckelung der Gamma-Kosten jedoch bemerkbar.
Und das Fondsangebot? 258 Fonds, davon 37 ETFs. Im ETF Segment ist die Fondsauswahl sogar besser zum Beispiel mit dem xtrackers MSCI World ESG als Alternative zum UBS MSCI World SRI und einem ETF für Emerging Markets von einem Anbieter, der seine Stimmrechte positiv bei Nachhaltigkeitsthemen einsetzt (allerdings ohne Nachhaltigkeits-Filter in der Unternehmensauswahl). Alternativen mit strengerer Auswahl gibt es auch unter den aktiven Fonds leider keine. Bei der HDI gäbe es den Nordea Emerging Stars (auch nur mit 0,96% Kostenquote als institutionelle Tranche) und komplementär gut ergänzend den Comgest Growth Emerging Markets (1,16% Kostenquote).
Notiz: wie die HDI auch bietet die Baloise fertige Modellportfolien zur Auswahl an. Diese sind nicht verkehrt, als spezialisierter Anlageberater würde ich aber davon abraten - sowohl aus finanzieller Sicht (die Portfolien sind nicht gerade optimal wissenschaftlich aufgebaut), als auch aus nachhaltiger Sicht (selbst und vor allem die expliziten "Nachhaltigkeits-Portfolien").
Fazit: Baloise Best Invest FRN 25
Wer langfristig investiert, sollte die steuerlichen Vorteile einer fondsgebundenen Rentenversicherung kennen – und kritisch vergleichen, was sich hinter den Tarifkennzahlen und der Fondsauswahl verbirgt.
Die Baloise Best Invest FRN25 ist ein ernstzunehmender Konkurrent im Markt – insbesondere für ältere Anleger mit kürzeren Vertragslaufzeiten. Gerade in diesem Segment dürften jedoch auch Nettopolicen möglich sein und im Vergleich zu meiner Empfehlung dort mit 9000 Fonds und ETFs zur Auswahl im Anlageportfolio, findet der Tarif in meinen Augen nicht so wirklich seinen Boden.
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